Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 2

2.4  Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten

2.4.1  Zuchthaus Celle

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Bötel, Adolf

wurde am 27. September 1898 in Wolfenbüttel geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Egestorf am Deister Nr. 324.
Am 11. September 1940 von einem Kriegsgericht verurteilt, wurde Adolf Bötel zunächst im Strafgefangenenlager Esterwegen, einem der KZ-artigen Moorlager der Justiz im Emsland, festgehalten.
Am 28. Mai 1941 kam er in das Zuchthaus Hameln und wurde nach sechs Monaten, am 12. November 1941, in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Adolf Bötel starb am 14. Februar 1944 im Zuchthaus Celle.

Daunicht, Karl

wurde am 18. Juli 1898 in Hamburg geboren. Der Schiffszimmermann wohnte in Hamburg, Strasowstr. 5.
Am 22. März 1944 aus politischen Gründen verurteilt, verbrachte Karl Daunicht die erste Phase seiner Zuchthaus-Gefangenschaft in Celle.
Am 26. August 1944 wurde er mit einem Transport von 50 Gefangenen in das Zuchthaus Hameln verlegt. Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Im November erkrankte Karl Daunicht, so dass er wohl als nicht „außenarbeitsfähig“ nach Hameln gebracht wurde.
Karl Daunicht gehörte einem 10köpfigen Transport vormaliger Celler Häftlinge an, der am 22. Januar 1945 von Hameln zum Zuchthaus Celle abging.
Karl Daunicht starb am 21. März 1945 im Zuchthaus Celle, vermutlich infolge der im Außenlager Holzen erlittenen Strapazen.

Fromme, Karl

wurde am 8. April 1892 in Einbeck geboren. Der Postfacharbeiter wohnte in Hannover, Karolinenstr. 15.
Am 5. Juli 1940 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, kam Karl Fromme am 7. August 1940 zur Strafverbüßung in das Zuchthaus Hameln.
Nach acht Monaten, am 6. April 1941, wurde er in das Zuchthaus Celle verlegt.
Karl Fromme starb am 24. Februar 1943 im dortigen Zuchthaus-Lazarett.

Göcken, Eberhard

wurde am 25. Oktober 1868 in Kirchdorf im Kreis Aurich geboren. Der Tischlermeister wohnte in Aurich, Esenerstr. 13.
Am 18. September 1934 zu einer drastischen Freiheitsstrafe verurteilt, kam Eberhard Göcken am 13. Juli 1937 aus dem Gefängnis Hannover in das Zuchthaus Hameln.
Nach knapp dreijährigem Aufenthalt wurde er am 6. April 1941 in das Zuchthaus Celle verlegt.
Eberhard Göcken starb am 6. Juni 1943 im Zuchthaus Celle.

Hamester, Emil

wurde am 23. Dezember 1894 in Friedrichskoog geboren. Der Landarbeiter wohnte in Friedrichskoog.
Am 2. Februar 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, verbrachte Emil Hamester die ersten Monate seiner Zuchthaus-Gefangenschaft in Celle.
Am 8. August 1944 wurde er mit einem Transport von 100 Gefangenen in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Noch im August 1944 erkrankte Emil Hamester, so dass er wohl als nicht „außenarbeitsfähig“ zurück nach Hameln gebracht wurde.
Anschließend musste er als Mitglied eines Außenkommandos in der Rüstungsfabrik Domag Schwerstarbeit verrichten.
Emil Hamester gehörte einem knapp 20köpfigen Transport vor allem vormaliger Celler Häftlinge an, der am 18. Januar 1945 von Hameln zum Zuchthaus Celle abging.
Emil Hamester starb am 21. März 1945 im Zuchthaus Celle, womöglich infolge der auf den beiden Außenkommandos erlittenen Strapazen.